Platz 5 auf der U23-WM

Mindener Ruderinnen erfolgreich auf der U23-WM

Rotterdam (knost) Mit einem fünften Platz im Finale des Vierer ohne Steuerfrau haben Bea Bliemel und Anna-Maria Brendel vom Bessel-Ruder-Club (BRC) die diesjährigen U23-Weltmeisterschaften in Rotterdam abgeschlossen.

Der Weltruderverband FISA hatte in diesem Jahr die U19- und U23-Weltmeisterschaften gemeinsam mit der A-Weltmeisterschaft der nichtolympischen Bootsklassen an den niederländischen Ruderverband auf die neu erbaute Regattastrecke „Willem-Alexander-Baan“ in der Nähe von Rotterdam vergeben. Mit mehr als 1.500 Sportlern handelt es sich bei der diesjährigen Veranstaltung um die größte Weltmeisterschaft in der Geschichte des Weltruderverbandes.

Die beiden Sportlerinnen vom Wasserstraßenkreuz hatten sich gemeinsam mit ihren Mitruderinnen Stella Bleich (Potsdam) und Annemieke Schanze (Ratzeburg) durch einen zweiten Rang im Vorlauf hinter dem favorisierten Boot aus den Vereinigten Staaten das Startrecht im Finale der besten sechs Boote erkämpft.

Als stärkste Gegner im Kampf um die Medaillen hatte Bootstrainer Rene Burmeister aus Rostock nach den Vorlaufergebnissen neben den US-Girls die Boote aus Rumänien und den Niederlanden ausgemacht. Im Vergleich zum Vorlauf am Sonntag hatte sich das Wetter allerdings komplett geändert. Statt Regen und Windböen mussten die Sportler mit Temperaturen deutlich über 30 Grad klarkommen.

Nach einem guten Start lag das deutsche Boot dann an der ersten Zeitnahme sogar auf dem dritten Rang. „Wir haben uns vorgenommen, die ersten 1000 Meter voll rauszufahren und dann zu gucken, was noch geht“, berichtete Bea Bliemel von der Taktik des deutschen Bootes. Auf den dritten 500 Metern musste das Boot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) dem enormen Tempo auf der ersten Streckenhälfte etwas Tribut zollen. So konnten sich die Teams aus Rumänien und Großbritannien am deutschen Boot vorbeischieben. Im Endspurt sprintete der deutsche Vierer dann noch einmal etwas an die führenden Boote heran, zu einer Positionsverbesserung reichte es aber nicht mehr ganz. Im Ziel hörte das deutsche Boot dann schließlich den fünften Hupton.

„Wir sind ein wirklich tolles Rennen gefahren. Wir haben unser großes Ziel, die 2000 Meter unter 6:40 Minuten zu rudern, erreicht. Die anderen Vierer waren besser, dass muss man ganz deutlich anerkennen“, so eine völlig verausgabte Anna-Maria Brendel, nachdem die Mannschaft wieder am Steg angelegt hatte. Die siegreiche Mannschaft aus den USA konnte sogar eine neue U23-Weltbestzeit errudern.

„Nach den wenig durchsichtigen Selektionsprozessen im Vorfeld haben wir uns im Trainingslager in Ratzeburg gut in der Mannschaft gefunden und uns hier in Rotterdam mit jedem Rennen gesteigert. Das ist auch ein Verdienst unseres Trainers Rene Burmeister, der uns toll vorbereitet hat. Deshalb sind wir mit dem fünften Rang zufrieden“, gab Bea Bliemel schließlich zu Protokoll.

„Bea und Anna-Maria sind die ersten Teilnehmerinnen an der U23-Weltmeisterschaft in der Geschichte unseres Vereins. Die beiden können mit Recht sehr stolz auf dieses Ergebnis sein“, freute sich BRC-Vorsitzender Axel Gaul über die Resultate seiner Sportlerinnen

Die Teams des DRV konnten den ersten Finaltag der U23-Weltmeisterschaften mit insgesamt drei Medaillen abschließen. Am heutigen Freitag werden die Weltmeisterschaften fortgesetzt. Dann heißt es auch für Steuermann Sebastian Ferling vom Bessel-Ruder-Club im „kleinen“ Deutschlandachter in der Altersklasse U19 sich für das Finale am Sonntag zu qualifizieren.

Infos unter www.besselrc.de

Text: Christoph Knost
Foto: Detlev Seyb
Die letzten Schläge im Finale auf der U23-WM für das deutsche Boot mit (vl) Schlagfrau Stella Bleich (Potsdam), Annemieke Schanze (Ratzeburg), Bea Bliemel und Anna-Maria Brendel (beide BRC Minden).