Schandl startet auf U23-EM in Duisburg
Neustart nach der Corona-Pause auch für Mindener Spitzenruderer
Duisburg (knost) Die letzten Wochen waren für Leon Schandl vom Bessel-Ruder-Club (BRC) eine schweißtreibende Angelegenheit. Im schleswig-holsteinischen „Rudermekka“ Ratzeburg hat sich der 21-jährige Student der Universität Dortmund auf die U23-Europameisterschaften auf der Regattabahn Duisburg-Wedau am kommenden Wochenende vorbereitet. Dabei handelt es sich um die erste internationale Großveranstaltung des Weltruderverbandes FISA im Jahr 2020, welche nicht der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen ist.
Nach einer komplett ausgefallenen Regattasaison bat die zuständige Bundestrainerin Brigitte Bielig im Juli sämtliche U23-Athleten zu einer internen Rangliste nach Hamburg-Allermöhe. Dort und bei einem Test auf dem Ruder-Ergometer konnten Schandl und sein Zweierpartner Henry Hopmann (Dortmund) auf sich aufmerksam machen, so dass nach der abschließenden Mannschaftsbildung ein Platz im Vierer ohne Steuermann gemeinsam mit Tom Tewes und Kaspar Virnekäs (München) heraussprang.
„Wir haben im August in Ratzeburg hervorragende Bedingungen mit fast durchgängig spiegelglattem Wasser und nicht zu heißen Temperaturen gehabt, so dass wir gut an der Mannschaftsleistung arbeiten können. Leider sind durch die ausgefallenen Regatten keinerlei Überprüfungen der Form möglich gewesen. Von daher wird die EM eine Wundertüte. Unser klares Ziel ist aber das Finale“, so die Prognose von Leon Schandl.
Mit 650 Startern aus 32 Ländern kann sich das Organisationskomitee aus Duisburg über ein Rekord-Meldeergebnis für die erst 2017 zum ersten Mal ausgetragenen U23-EM freuen. Trotzdem werden die Entwicklungen der Corona-Pandemie in den letzten Wochen ständig beobachtet und haben dazu geführt, dass das ausgeklügelte Hygienekonzept unter anderem den Verzicht auf sämtliche Zuschauer vorsieht. „Natürlich wären wir gerne vor unserem heimischen Publikum gerudert, aber die Gesundheit aller geht nun einmal vor“, zeigt Schandl Verständnis für die Maßnahmen der Veranstalter.
Die Regatta kann über die Webseite des Weltruderverbandes www.worldrowing.com trotzdem live verfolgt werden. Insgesamt 10 Meldungen im Vierer ohne Steuermann machen Vor- und Hoffnungsläufe notwendig, die am Samstag stattfinden, bevor Leon Schandl dann am Sonntag hoffentlich in den Medaillenkampf eingreifen kann. Von Vereinsseite drückt BRC-Vorsitzender Michael Sachtleben die Daumen: „Wir hoffen, dass Leon sich für seine Anstrengungen in diesem Jahr mit einer guten Leistung belohnt.“
Schandls Leistungssportkarriere wird seit Jahren von der Volksbank Minden sowie der NRW-Sportstiftung gefördert.
Text: Christoph Knost
Foto: Detlev Seyb
DSC_3548.jpg: Leon Schandl (links) vom Bessel-Ruder-Club wird an diesem Wochenende mit seinen Team-Kameraden aus Dortmund und München die Nationalfarben im Vierer ohne Steuermann auf der U23-Heim-EM in Duisburg vertreten.
