WM-Gold für den U19-Achter!
Sebastian Ferling ist Junioren-Weltmeister!
Rotterdam (knost) Ein herausragendes Finale bescherten Steuermann Sebastian Ferling vom Bessel-Ruder-Club (BRC) und seine Mannschaft des „kleinen“ Deutschlandachters dem Deutschen Ruderverband (DRV) bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Rotterdam.
Der Weltruderverband FISA hatte in diesem Jahr auf der nagelneuen Regattastrecke „Willem-Alexander-Baan“ in der Nähe von Rotterdam ein attraktives Regattapaket geschnürt. Die Nachwuchs-Weltmeisterschaften in den Altersklassen U19 und U23 wurden erstmals zusammen mit der Weltmeisterschaft der nichtolympischen Bootsklassen in der offenen Altersklasse gemeinsam ausgetragen. Der niederländische Ruderverband hatte eine für die Zuschauer hochattraktive Veranstaltung mit mehr als einer Woche herausragendem Rudersport organisiert. Nachdem Bea Bliemel und Anna-Maria Brendel vom BRC in der letzten Woche bereits im U23-Bereich den fünften Platz im Vierer ohne Steuerfrau erreichten, lag es nun an Steuermann Sebastian Ferling am Sonntag im allerletzten Rennen der Regatta den für den DRV angestrebten goldenen Abschluss zu erreichen.
Im Vorlauf hatte sich der US-Achter allerdings mit einem deutlichen Sieg in die Favoritenposition für das Finale der besten sechs Boote geschoben. „Wir wussten, dass die Amerikaner auf den zweiten 500 Metern sehr schnell sein werden, da hatten sie uns im Vorlauf den Zahn gezogen. Wir wollten uns am Start deshalb sehr schnell einen Vorsprung herausfahren, damit wir im weiteren Verlauf der Strecke davon zehren konnten“, beschrieb Sebastian Ferling die Taktik des erfahrenen Bootstrainers Bernd Nennhaus aus Hamburg. Der 15-jährige Schüler der NRW-Sportschule Besselgymnasium sorgte dann im Rennen dafür, dass seine Mannschaft, bestehend aus Paul Gralla, Niklas Hauser, Alexander von Schwerdtner (alle Hamburg), Frederik Johne (Berlin), Yannik Burg (Frankfurt), Jonathan Reitenbach, Marcel Teckemeyer (beide Osnabrück) und Schlagmann Nils Kocher (Mannheim) die ausgegebene Marschroute perfekt umsetzte. Bei technisch schwierigen Bedingungen mit starkem Schiebewind und ausgeprägtem Wellengang lag der DRV-Achter bei Hälfte der Strecke nach 1000 Metern die Winzigkeit von 2 Hundertstelsekunden vor den US-Boys. Die Achter aus Großbritannien und Neuseeland waren zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich distanziert und konnten zu keinem Zeitpunkt mehr in den Kampf um die Goldmedaille eingreifen.
Sebastian Ferling konnte seine Crew auf dem folgenden Teilstück so gut anfeuern, dass die Amerikaner trotz mehrerer Angriffe nach 1500 Metern weiterhin um Sekundenbruchteile hinter dem DRV-Boot lagen. „Als noch etwa 400 Meter zu rudern waren, haben die Amerikaner den Endspurt angezogen und konnten sich etwa einen Luftkasten Vorsprung herausrudern. Wir haben dann etwa 250 Meter vor dem Ziel richtig angegriffen und konnten den Vorsprung Schlag um Schlag etwas verringern. Auf der Ziellinie lagen beide Boote dann gleich auf und niemand wusste zunächst, wer gewonnen hatte“, so die Sichtweise des Mindeners auf die entscheidenden Phasen des Rennens. Nach quälend langen Momenten des Wartens dann die Erlösung im deutschen Boot: 3 Hundertstelsekunden entschieden nach 2000 Metern das Rennen zu Gunsten des DRV-Teams.
Jubelnd durfte sich das deutsche Team danach am Siegersteg die Medaillen abholen und der Nationalhymne lauschen. „Dies ist ein traumhafter Abschluss für die Mannschaft und natürlich eine ganz tolle Erfahrung“, freute sich ein immer noch überwältigter Sebastian Ferling im Anschluss an die Siegerehrung, nachdem er in alter Tradition von seiner Mannschaft im hohen Bogen ins kühle Nass befördert wurde.
„Ein wirklich hervorragendes Rennen und eine tolle Leistung von Sebastian auf dem Steuersitz, der seine Mannschaft wie ein alter Hase über die Strecke geführt hat. Der Verein kann auf Sebastian sowie auf Bea und Anna-Maria mit ihrem fünften Platz bei der U23-WM mehr als stolz sein“, so ein sichtlich zufriedener BRC-Sportchef Christoph Knost abschließend.
Fotos aus Rotterdam unter: www.besselrc.de